: TV-Rechte: Premiere klagt gegen Kabelfirma
Die Unity Media soll mit dem Zuschlag für die Fußball-Bundesliga marktbeherrschende Stellung erlangt haben
MÜNCHEN ap ■ Der Streit um die Fußball-Übertragungsrechte fürs Fernsehen beschäftigt die Gerichte. Der bei der Vergabe leer ausgegangene Abosender Premiere klagt gegen die Kabelfirma Unity Media, die über ihre Tochter Arena die Rechte an Direktübertragungen aus der Bundesliga erhalten hatte.
Premiere-Chef Georg Kofler bestätigte, der Sender habe noch am Freitag vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Klage gegen die Fusion der Firmen Ish und Iesy zu Unity Media eingereicht. Ziel sei, die Bundeskartellamts-Genehmigung rückgängig zu machen. Kofler begründete den Schritt mit kartellrechtlichen Bedenken: „Wenn Netz und Inhalte in einer Hand sind, gibt es eine vertikale Integration von marktbeherrschenden Stellungen.“ Premiere sei als „pures Fernsehhaus“ im Nachteil. Zu Unity Media in Köln gehören die Kabelnetzbetreiber Ish in Nordrhein-Westfalen, Iesy in Hessen, und Tele Columbus, Hannover.
Der Premiere-Chef will versuchen, trotz der Klage mit den Kabelunternehmen ins Geschäft zu kommen. „Natürlich kann es auch zu sinnvollen Kooperationen mit den neuen Pay-TV-Rechte-Inhabern kommen“, sagte er. „Ich möchte ja, dass sich möglichst wenig für die Premiere-Abonnenten ändert.“