RUUD VAN NISTELROOY, LEGENDE
: Der Kracher

■ begann im Mittelfeld, wurde dann Torschützenkönig in den Niederlanden, England und Spanien. Foto: dpa

Spielertransfers wie der des Stürmers Ruud van Nistelrooy sind auch Politik. Der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann und Trainer Bruno Labbadia zeigen, nachdem der Wechsel des brasilianischen Stürmers Vagner Love nicht geklappt hat, dass sie auch ohne Sportdirektor handlungsfähig sind. Van Nistelrooy wechselt ablösefrei von Real Madrid zum Hamburger SV. Er ist ab sofort für die Bundesliga und die Europa League spielberechtigt und bekommt einen bis 30. zum Juni 2011 datierten Vertrag. Mit etwa 3,2 Millionen Euro Jahresgehalt soll er halb so viel verdienen wie bei Real, läge beim HSV aber an der Spitze.

Van Nistelrooy, für den Real Madrid 2006 eine Ablöse von 15 Millionen Euro an Manchester United gezahlt hatte, war zuletzt hinter Gonzalo Higuain, Karim Benzema und Raúl nur noch Stürmer Nummer vier. In dieser Saison kam er nach einer Knieoperation im November 2008 und einer Muskelverletzung kaum zum Einsatz. In 68 Partien in Spaniens Primera Division erzielte er 46 Tore, in der Champions League war er 2002, 2003 und 2006 Torschützenkönig. Seine große Zeit hatte er 2001 bis 2006 bei Manchester United. ManU zahlte dem PSV Eindhoven, für den van Nistelrooy von 1998 bis 2001 gespielt hatte, 28,5 Millionen Euro Ablöse. Bei Manchester wurde er Torschützenkönig, Meister – und kämpfte mit schweren Knieverletzungen.

„Ruud hat seine Qualitäten bei internationalen Topvereinen eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia. Der letzte HSV-Spieler mit einer Vita wie der van Nistelrooys war Außenverteidiger Pablo Sorín, Ex-Mannschaftskapitän der argentinischen Nationalmannschaft. Er kam 2006 mit 30 Jahren zum HSV, verletzte sich Mitte 2007 am Knie und spielte elf Monate nicht. 2008 bekam Sorín eine Abfindung in Höhe von einer Million Euro, löste seinen Vertrag auf und hat seine Karriere inwischen beendet.ROGER REPPLINGER