: Gutes Timing
Janne Ahonen gewinnt ziemlich überraschend den Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf
BERLIN/OBERSTDORF taz ■ Janne Ahonen hat in Oberstdorf das Auftaktspringen der 54. Vierschanzentournee vor gut 20.000 Zuschauern gewonnen. Der Finne reckte am Donnerstagnachmittag seine riesigen Latten im Zielauslauf in die Höhe, lächelte knapp und nahm mit nordischer Gelassenheit zur Kenntnis, dass er mit Sprüngen auf 130 Meter und 130,5 die Konkurrenz distanziert hatte – wieder einmal. Zweiter wurde der Norweger Roar Ljökelsöy (Norwegen). Im Finale flogen die schmächtigen Athleten weiter ins Tal; die Jury hatte den Anlauf verlängert.
Nach dem ersten Durchgang zeichnete sich bereits ab, dass der Tourneesieg für einige Mitfavoriten wohl nicht mehr erreichbar ist. Sigurd Pettersen (Norwegen), Tourneesieger 2004, stürzte in Oberstdorf ab. Auch der Schweizer Andreas Küttel sprang im ersten Versuch einige Meter zu kurz. Und die viel gepriesenen Jakub Janda (Tschechien), Führender in der Weltcup-Wertung, sowie Andreas Widhölzl (Österreich), Bester im Qualifikationsspringen am Mittwoch, kamen zunächst nicht mit den leichten Rückenwinden zurecht, die vom Bakken hinab ins Tal wehten. Janda korrigierte seinen Patzer im Finaldurchgang; er wurde sogar noch Dritter. Titelverteidiger Janne Ahonen machten die Widrigkeiten indes nichts aus, zumal er von etwas besseren Bedingungen profitierte.
So führte er bereits nach Teil eins der Flugshow im Allgäu. Der Finne erhielt im ersten Durchgang 135,9 Punkte für einen Sprung auf 130,5 Meter und lag damit vor seinem Landmann Matti Hautamäki. Bester Deutscher war Michael Uhrmann (Rastbüchl) zu diesem Zeitpunkt auf Rang acht (120,5 Meter). An ihm vorbei schob sich noch Lokalmatador Georg Späth; am Ende landete er auf Platz sieben.