: Mehr Vollzeitstellen für Lehrer
BILDUNG Laut Schulbehörde kommen auf einen Pädagogen zwölf Kinder. Kritik an Inklusion bleibt
An Hamburgs Schulen unterrichten so viele Lehrer wie noch nie, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) gestern anlässlich eines Vorausblicks auf das neue Schuljahr. Im Vergleich zu 2010 sei die Zahl der Vollzeitstellen für Lehrer um gut 1.200 gestiegen. „Das ist ein Mehr von fast zehn Prozent“, sagte Rabe.
Insgesamt würden die knapp 165.000 Schüler der Stadt derzeit von rund 12.200 Lehrkräften unterrichtet und von rund 1.500 Sozialpädagogen und Erziehern betreut. Zählt man beide Berufsgruppen zusammen, kommt auf zwölf Schüler ein Pädagoge. Anfang 2010 habe das Verhältnis noch bei 13,2 zu eins gelegen.
Auch die Anmelderunde für die neuen ersten und fünften Klassen ist nach Rabes Ansicht gelungen. So kämen an den 60 Gymnasien 98,1 Prozent aller neuen Fünftklässler an die Schule, die sie sich ausgesucht haben. Auch bei den Grundschulen werden 95 Prozent der Erstwünsche berücksichtigt. Bei den 57 Stadtteilschulen allerdings haben 433 Kinder – 6,3 Prozent – ihre Lieblingsschule nicht bekommen, weil sechs Standorte sehr beliebt waren. Zugleich sind elf Stadtteilschulen von Schließung bedroht, weil sie weniger als 50 Anmeldungen erhielten.
Dies liegt auch an den ungeklärten Problemen etwa bei der Inklusion, für die es laut Opposition zu wenig Ressourcen gibt. Rabe hinterfragte erneut die sprunghaft gestiegene Zahl der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Ein großer Teil seien keine Sonderschüler. Die grüne Schulpolitikerin Stefanie von Berg nannte diese Einlassung „peinlich“. Klinge dies doch nach einem vorgeschobenen Grund, „um Ressourcen knapp zu halten“. (dpa/taz)