Die Sammlung

Rund 30 Jahre war das Museumsschiff MS Mississippi eine der kuriosesten Touristenattraktionen von Lübeck. In bester Lage direkt an der Untertrave beherbergte es die stetig wachsende Überseeausstellung von Reinhold und Mady Kasten: Schmuckstücke und Statuen aus Afrika oder Asien, Kaiserstühle aus China und Indien, aber auch echte Schrumpfköpfe und ausgestopfte Exemplare seltener, zum Teil ausgestorbener Tiere teilten sich den mit den Jahren immer knapper werdenden Raum an Bord des alten Schiffes. Auf thematische und regionale Kategorisierung wurde verzichtet, goldene Buddhas standen dicht an dicht mit afrikanischen Todesmasken und mexikanischen Schnitzereien. Gerade die Tatsache, dass der Ausstellung die Ordnung fehlte, die man aus Völkerkundemuseen kennt, verlieh ihr ihren besonderen Charme, und mit etwas Glück erzählten Kasten oder seine Frau selbst die Geschichten zu den Exponaten.

Die Sommermonate verbrachten die Eheleute zumeist auf dem Museumsschiff in Lübeck, im Winter stachen sie wieder in See, immer auf der Suche nach neuen Fundstücken für ihre Sammlung. Vor vier Jahren wurde dem Ehepaar dieses Leben zu anstrengend, es gab seine Sammlung nach Warnemünde. Dort wird sie im Museum „Teepott“ in einer Dauerausstellung mit dem Titel „Reinhold Kasten – der letzte große Abenteurer des 20. Jahrhunderts“ gezeigt. Auf 1.000 Quadratmeter Fläche sind rund 8.000 Sehenswürdigkeiten zu sehen.

„Teepott“ in Warnemünde, Freitag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, Tel.: 0381-7007855