Bettel-Brief an Bürgermeister

Das Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ hat gestern in einem offenen Brief an Ole von Beust (CDU) appelliert, sich als „Bürgermeister für alle Hamburger“ gegen ein Bettelverbot auszusprechen. „Stellen Sie sich an die Spitze einer neuen Bewegung, die sich zum Ziel macht, die Armut in dieser Stadt zu beseitigen – und nicht die Armen zu vertreiben“, fordert Birgit Müller, Chefredakteurin der Obdachlosenzeitung, den Landeschef auf. In früheren Jahren hätten sich die Hamburger immer wieder dagegen gewehrt, dass Obdachlose oder Bettler aus der Stadt vertrieben werden, so Müller, auch die bevorstehende Fußball-WM dürfe daran nichts ändern: Hamburg müsse „fair bleiben“. Betteln sei für einige Menschen die einzige legale Möglichkeit, „um Geld zu ,verdienen‘“.

Wie berichtet, befassen sich zurzeit die Staatsräte mehrerer Behörden mit den rechtlichen Möglichkeiten für ein Bettelverbot in Teilen der City. „Natürlich wird es nicht beim Verbot in einigen Straßen bleiben“, schreibt Müller im Namen ihres Teams: „Wir fürchten, dass die Sperrzonen nach Belieben ausgeweitet werden, bis Hamburg ,bettlerfrei‘ ist.“ Auch bestehe die Gefahr, dass sich der Kreis der unerwünschten Personen etwa auf Obdachlose erweitere: „Fragt sich nur, wo diese Menschen sich dann aufhalten sollen.“ wei