die anderen über den iran und deutschland
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Die Straßburger Dernières Nouvelles d’Alsace schreiben zum Streit um das iranische Atomprogramm: Der Westen kann sich noch so sehr empören und mit dem Sicherheitsrat drohen, der Iran riskiert nichts. Was den Wirtschaftskrieg anbelangt, so wagt ihn Europa nicht: Der kleinste Tropfen Erdöl zählt. Vor allem für Großbritannien, Deutschland und Frankreich ist es eine schallende Ohrfeige. Nach jahrelangen Palavern und kompromittierenden Aktionen, bei denen naiv auf die Chancen der iranischen Reformer gesetzt wurde, glaubten die Europäer, ein Regime zähmen zu können, das tagtäglich alles, was nach Demokratie aussieht, mit Hasstiraden überschüttet!

Der liberale Wiener Standard befasst sich mit dem deutschen Koalitionsstreit um den Atomstrom: Merkwürdig, dass bei diesen atomaren Lobliedern (durch die CDU) die Kehrseite der Medaille nie erwähnt wird: dass die Endlagerung des hochgefährlichen strahlenden Mülls nicht geklärt ist, oder dass die Aussicht auf billigen Strom in Hülle und Fülle viele Menschen nicht gerade zum Energiesparen anregen wird. Die Debatte um einen zukunftsträchtigen Energiemix wird die große Koalition in Deutschland führen müssen – spätestens im März, wenn Merkel zum „Energie-Gipfel“ bittet. Hoffentlich hat die CDU bis dahin mehr zu bieten als bloß den atomaren Joker.