: Schutz für Kleinbauern
14 von 16 Woiwodschaften sind gentechnik-frei
Die Internationale Koalition zum Schutze des polnischen Landlebens ICPPC setzt sich seit Jahren für die Anliegen der rund 1,5 Millionen polnischen Kleinbauern ein. Ihr Ziel ist, umweltfreundliche, traditionsbewusste Landwirtschaft und selbstgenügsame Lebensführung auch über Polens Grenzen hinaus zu fördern. Seit eineinhalb Jahren gehört sie zu den treibenden Kräften der polnischen Bewegung gegen Gentechnik.
Mit dem Beitritt zur Europäischen Union im Mai 2004 dringen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) auch auf polnische Äcker und Märkte vor. Die ICPPC wandte sich zuerst direkt an die regionalen Entscheidungsträger, um dann auch landesweit auf die Gefahren durch gentechnisch veränderte Pflanzen aufmerksam zu machen. Ihrem erklärten Ziel, ganz Polen zur „GVO-freien Zone“ zu machen, ist sie schon recht nahe gekommen: 14 der insgesamt 16 polnischen Verwaltungsbezirke haben verlangt, offiziell als „GVO-frei“ anerkannt zu werden.
Nach Ansicht der ICPPC ist eine Koexistenz von gentechnischer und gentechnikfreier Landwirtschaft nicht möglich. Deshalb hat sie sich mit zahlreichen Organisationen anderer europäischer Staaten zusammengeschlossen, um für einen zehnjährigen EU-weiten Anbaustopp von gentechnisch veränderten Pflanzen einzutreten. Für die ICPPC ist der Erhalt von kleinen Betrieben, die Nutzung alternativer Energiequellen und die direkte Verarbeitung von Agrarprodukten auf dem Hof der beste Weg, auch unter dem Druck von WTO und EU einen eigenständigen Lebensstil zu erhalten.
JADWIGA LOPATA / JULIAN ROSE
International Coalition to Protect the Polish Countryside (ICPPC)www.icppc.pl