Störungen & Risse
: Klavierfahrt mit Narben

Hajo Schiff

Störungen und Zufälle sind erwünscht bei den Performances von Hans-Christian Jaenicke. In seinem „Konzert für fahrendes Klavier“ nutzt er von feinen Vibrationen bis zu starken Erschütterungen alle Impulse der Fahrt. Ein Radio spielt mit, der Künstler pfeift dazu Anton Bruckner. Streetscan: So, 12. 5., 15–15.40 Uhr, Baustelle eins, Arnoldstraße 1

Unsicher und wackelig geht es auch oft im Gängeviertel zu. Diesmal ist „Wackeln“ ausdrücklich Thema, unter dem 13 KünstlerInnen von Cyrus Ashrafi bis Annika Unterburg Installationen, Filme, Performance, Malerei und Zeichnungen zeigen und die Galerie in Schwingung versetzen. Speckstraße 83–85, Do–So 16–19 Uhr. Bis 19. 5.

Ziemlich provisorisch sind die aus Wegwerf-Materialien montierten und illuminierten Versuchsaufbauten, in denen sich das Künstlerduo Katrin Leitner & Bernhard Hümmer als Forscherteam „Hüx’l“ inszeniert. „Labor Phase 8.0“ wurde zusammen mit Kindern auf Basis großflächiger Zeichnungen entwickelt. Sa + So, 11. + 12. 5., 14–19 Uhr, Frappant e. V., Zeiseweg 9

Mauerschäden und Abnutzungsrisse überziehen die gebaute Umwelt wie eine geheime Schrift. Der seit 2006 in Berlin lebende Ken’ichiro Taniguchi legt einen Atlas dieser weltweit gefundenen, auf Japanisch als Hekomi bezeichneten Stadtnarben an und arbeitet einige davon mit gelbem Kunststoff nach. Extrem genau, wie am Eröffnungswochenende ein Film über die Wiedereinpassungen in die Ausbrüche vor Ort zeigt. Gezeigt werden neue kompakte, teils mehrfarbige Hekomi-Skulpturen sowie Zeichnungen und malerische Umsetzungen des Themas. Fr, 17. 5., 19 Uhr, Mikiko Sato Gallery, Japanese Contemporary Art. Klosterwall 13, Di–Fr 14–19, Sa 13–18 Uhr. Bis 29. 6.