KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER ZUM NAGEL-RÜCKTRITT : Nagel ist weg – es lebe Schulz?
Über die Frage, wer Nachfolger für den Wirtschaftssenator Ralf Nagel wird, hat die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven schon vor zehn Tagen spekuliert. Drei Namen sind im Gespräch: der des Landesvorsitzenden Uwe Beckmeyer, der des Oberbürgermeisters Jörg Schulz und der des SPD-Abgeordneten Martin Günthner. Dass es einer aus Bremerhaven werden sollte, ist klar – auch für die Bremer Genossen, nachdem der Versuch, aus dem Hamburger Nagel einen mit Bremerhavener Stallgeruch zu machen, so gründlich schief gegangen ist.
Also Uwe Beckmeyer? Der hat im Bundestag ein Amt, das mehr hermacht. Zudem war er einmal Senator – und blockierte die Entwicklung der Überseestadt.
Der 34 Jahre junge Martin Günthner hat in der SPD-Fraktion Rückhalt. Was gegen ihn spricht, ist seine manchmal schnoddrige Art. Ihm liegt das steife Repräsentieren nicht.
Das spricht alles für den Oberbürgermeister. Schulz ist zudem Jurist und könnte ohne fachliches Problem das Justizressort leiten. Der Bremerhavener SPD ist Schulz in seinem Amt längst zu selbstherrlich, sie wäre ihn lieber heute als morgen los.
Schulz hat zudem mit den „Havenwelten“ ein zentrales Bremerhavener Projekt endlich tatkräftig auf eine erfolgversprechende Schiene gesetzt. Auf dem Feld der Wirtschaftspolitik hat er also etwas vorzuweisen.
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