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Prozessbeginn in Usbekistan

Oppositionspolitiker Umarow steht wegen angeblicher Finanzdelikte vor Gericht

TASCHKENT afp/taz ■ Einer der wenigen in Usbekistan verbliebenen Oppositionsführer, Sandschar Umarow, muss sich seit gestern in Taschkent vor Gericht verantworten. Der Vorsitzende der Oppositionsbewegung „Sonnenschein Usbekistan“ sei unter anderem wegen Veruntreuung, Steuerhinterziehung und Bestechung angeklagt worden, sagten sein Anwalt Vitali Krasilowski und Angehörige. Nach Klärung der Personalien sei der Prozess auf Freitag vertagt worden.

Umarow war im Oktober vergangenen Jahres festgenommen worden. Seither ist er in Isolationshaft. Nach Angaben seines Anwaltes sei er bei einem Besuch im Gefängnis nackt und verwirrt gewesen, wie der britische Rundfunksender BBC berichtete. Unterstützer Umarows halten die Anklage wegen Finanzdelikten für vorgeschoben. „Sonnenschein Usbekistan“ hatte im vergangenen Jahr massive Kritik an der blutigen Niederschlagung der Proteste in der Stadt Andischan am 13. Mai geübt. Außerdem setzt sich die Bewegung für Wirtschaftsreformen ein.

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