: Gezielt indiskret
Erneut werden vertrauliche Papiere zum Bremer Theater dem „Weser-Kurier“ zugespielt
Bremen taz ■ Selbst das Kulturressort klang nicht erfreut: Man sei „nicht glücklich“ darüber, dass der ausdrücklich vertrauliche Entwurf eines Grundlagenpapiers zum Bremer Theater, den die Wirtschaftsprüfergesellschaft PricewaterhouseCoopers AG erstellt hat, an die Öffentlichkeit, sprich den Weser-Kurier gelangt sei. Der zieht aus den ihm zugespielten Papier den Schluss, dass die Spielstätten Concordia und Brauhauskeller aufgrund der „betrieblichen Schieflage“ am besten zu schließen seien.
In der Kulturpolitik mag man sich nicht an solchen Spekulationen beteiligen: Kultursenator Kastendiek (CDU) gibt keine Stellungnahme ab und sein Sprecher Florian Kruse wird nicht müde zu betonen, dass erst einmal „Ruhe“ in die Angelegenheit gebracht werden müsse. Auch die kulturpolitische Sprecherin der SPD, Carmen Emigholz, hält „nichts“ von derlei Ideen.
Bleibt das Theater selbst, dem eigentlich zwei Tage Zeit zugesichert worden waren, um Stellung zu dem am Dienstag spätnachmittags zugestellten Papier zu nehmen. „Diese Umgangsweise geht nicht“, sagte Intendant Klaus Pierwoß, der von einer „gezielten Indiskretion“ sprach. Er sei entsetzt über die „Systematik“, mit der gegen sein Haus gearbeitet werde. grä