CDU verliert die Mehrheit

Die CDU bekäme in Hamburg keine absolute Mehrheit mehr, wenn nächsten Sonntag Bürgerschaftswahl wäre. Fast zwei Jahre nach dem historischen Wahlsieg von Bürgermeister Ole von Beust würden nur noch 46 Prozent der Wahlberechtigten für die CDU stimmen, die SPD käme auf 33 und die GAL auf 13 Prozent. Damit läge Rot-Grün Kopf an Kopf mit der Union. Das ergab eine gestern veröffentlichte repräsentative Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag der Springer-Zeitungen Welt und Bild. Bei der Wahl am 29. Februar 2004 hatte die CDU 47,2 Prozent erreicht, die SPD 30,5 und die GAL 12,3 Prozent. FDP und Linkspartei.PDS würden derzeit mit jeweils drei Prozent scheitern.

„Die Richtung stimmt“, kommentierte SPD-Fraktionschef Michael Neumann diese Umfrage. Rot-Grün sei jetzt „auf Augenhöhe“ mit der CDU, „nun müssen wir das weiter ausbauen“. SPD-Parteichef Mathias Petersen macht das Ergebnis Mut: „Geht es so weiter, bin ich mir sicher, dass wir es schaffen werden“, so der designierte Spitzenkandidat der SPD. Dass die Mehrheit der Union „schon zur Halbzeit bröckelt, ist eine gute Perspektive“, freute sich die GAL-Vorsitzende Anja Hajduk. CDU-Parteichef Dirk Fischer hingegen schätzt die Lage ganz anders ein: „Das Ansehen des Senats von Bürgermeister Ole von Beust ist zu Recht unverändert stabil und hervorragend.“ SMV