Vogelgrippe: Was muss ich wissen?

Was mache ich, wenn ich einen toten Vogel finde?

Nicht jeder tote Vogel ist ein Alarmzeichen. Tote Tauben und Singvögel werden von den Behörden nicht auf das Virus untersucht – sie gelten als weniger gefährdet als Wasservögel. Im Wasser breitet sich das Virus besonders gut aus. Wachsamkeit ist deshalb bei toten Wasservögeln wie Enten, Schwänen, Gänsen oder Perlhühnern geboten. Hier gilt: keinesfalls anfassen, sondern am besten dem örtlichen Veterinäramt Bescheid sagen. Wer die Nummer nicht zur Hand hat, kann den Fund auch beim Ordnungsamt melden.

Darf Oma weiter Vögel füttern?

Gegen das Füttern von Vögeln im Park gibt es im Moment keine Bedenken. Das Virus wird über Schleim, Kot und Blut der Tiere übertragen. Diese Übertragungswege stellen beim normalen Füttern von Enten kein Risiko dar. Bisher sind nur Menschen an der Vogelgrippe erkrankt, die sehr engen Kontakt mit Geflügel hatten. Hühnerställe in der Wohnung sind in Europa aber nicht üblich.

Muss ich meine Katze jetzt einsperren?

Generell sind Katzen empfänglich für das Vogelgrippevirus. Der Katze passiert aber nichts, solange die Ente, die sie fängt, frei von dem Vogelgrippevirus ist. Genau weiß das aber niemand. Hauskatzen sollten deshalb von der Jagd auf Wildvögeln abgehalten werden. Denn in Laborversuchen wurde nachgewiesen, dass sie sich mit H5N1 anstecken und das Virus übertragen können. Auch in thailändischen Zoos sind Tiger, die mit infiziertem Geflügelfleisch gefüttert wurden, an Vogelgrippe gestorben.

Darf ich weiter Geflügel essen?

Das Vogelgrippevirus wurde in Europa bisher nur in Wildvögeln nachgewiesen. Nutzgeflügel ist von der Vogelgrippe bisher nicht betroffen. Solange Hühner, Enten und Gänse ausreichend gekocht werden, besteht nach Ansicht von Tierärzten beim Geflügelverzehr für die Verbraucher derzeit keine Gefahr.

Stellen Zugvögel die größte Gefahr für die Verbreitung des Virus dar?

Nein. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit sieht das größte Verbreitungsrisiko bei illegalen Tiertransporten.

Was tut die deutsche Geflügelindustrie?

Sie fürchtet den Verlust ihrer Exportmärkte. Sollten andere Länder ihre Grenzen für deutsches Geflügel schließen, drohen der Branche empfindliche Verluste.

Ist H5N1 immer gleich gefährlich?

Nein, es gibt auch von diesem Virus weniger infektiöse und sehr ansteckende Varianten.

Wie wird das Virus nachgewiesen?

Derzeit kann mit einem Schnelltest festgestellt werden, ob es sich um das H5N1-Virus handelt. Erst durch eine Analyse der Erbsubstanz lässt sich aber klären, wie gefährlich das Virus ist. Diese Untersuchungen dauern in der Regel drei bis fünf Tage. Das Virus wird dazu auch immer in die Hühnereier gespritzt. Wenn der Embryo stirbt, ist das ein Hinweis auf Grippeviren. Bei den toten Schwänen auf Rügen steht der letzte Nachweis für die gefährliche Variante „H5N1 Asia“ noch aus. TARIK AHMIA