Deutsche Herrin über amerikanische Slums

IMMOBILIEN Deutsche Bank und die Stadt Los Angeles einigen sich über zwangsgeräumte Häuser

FRANKFURT/M. rtr | Die Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben ihren Streit mit der Stadt Los Angeles um zwangsgeräumte Wohnungen beigelegt. Die Stadt soll nach eigenen Angaben zehn Millionen US-Dollar Entschädigung erhalten.

In einer Klage vom Frühjahr 2011 warf die Stadtverwaltung der Deutschen Bank vor, über Tochterunternehmen einer der größten „Slumlords“ der Stadt zu sein: Die Bank lasse die nach dem Platzen der US-Immobilienblase gepfändeten Häuser einfach leer stehen und verfallen. Das führe gerade in ärmeren Stadtvierteln zu wachsender Verwahrlosung und zu einer höheren Kriminalität als vor der Krise – mit entsprechend steigenden Ausgaben für den Steuerzahler. Die Deutsche Bank hatte dagegen den Standpunkt vertreten, dass die sogenannten Loan Servicer verantwortlich seien. Das sind Firmen, die zwischen den Banken und den Kunden stehen. Sie treiben die Ratenzahlungen für Hypotheken ein und leiten bei Zahlungsausfällen die Zwangsräumung ein.

Die Bank betonte, dass sie selbst daher keine Ausgleichszahlungen leisten werde. Vielmehr sollen die Forderungsverwalter und die Trusts, die die Immobilien halten, der Stadt eine Entschädigung zahlen. Die fällige Summe beläuft sich nach Angaben der Stadt auf zehn Millionen Dollar. Ein Gericht muss den Vergleich noch absegnen.