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Archiv-Artikel

Die Arbeit der Frauen

FEMINISMUS Konferenz zur Kritik von Geschlechterverhältnissen und Ökonomie

„Who cares?“ – Wer kümmert sich? –, lautet der Titel einer Konferenz zu queerfeministischer Ökonomiekritik, die vom heutigen Donnerstag bis Sonntagabend stattfindet. Der Titel spielt sowohl auf soziale Berufe, die vorrangig von Frauen geleistet werden, aber auch auf die finanzielle Benachteiligung von Frauen im Berufsleben an. Die Veranstalterinnen haben sich zum Ziel gesetzt, den Zusammenhang von Geschlecht, Ökonomie und gesellschaftlichen Normen unter feministischer Perspektive zu analysieren und kritisieren – in mehreren Workshops und Diskussionsrunden.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Debatte über neue Gesellschaftskonzepte, die ein Zusammenleben jenseits der Kategorien Geschlecht, Nationalität und Klasse beinhalten. „Wir wollen Feminismus und Ökonomiekritik miteinander verknüpfen“, erklärt Lisa Haller, Koordinatorin der Konferenz.

Die Idee der Konferenz entstand aus der Zusammenarbeit des feministischen Salons Berlin und der AG Gender und Feminismus der Heinrich-Böll-Stiftung. Die Organisatorinnen kritisieren eine generelle Benachteilung von Frauen im Arbeitsleben – sowohl was die Bezahlung als auch was die Rahmenbedinungen angeht.

An der Organisation der Konferenz beteiligt sind verschiedene Vereine, politische Bildungseinrichtung und Beratungsstellen wie AB Queer, LesMigras und Wildwasser Berlin. Sie bieten Workshops zum Abtreibungs- und Steuerrecht, aber auch zu marxistischer Theorie und migrantischen Lebensverhältnissen an. „Es sollen politische und theoretische Strategien entwickelt werden, um der Kapitalisierung der privaten Lebensverhältnisse zu begegnen“, so Haller. Die Workshops werden von Filmvorführungen begleitet, und am letzten Abend findet eine Solidaritätsparty statt.

Den Bezirk Neukölln haben die Veranstalterinnen bewusst ausgewählt, weil sie die Diskussion in einer Umgebung verorten wollen, in der gesellschaftliche Ausgrenzung und Armut den Alltag bestimmen, aber auch eine linke feministische Subkultur zu finden ist. ZOÉ SONA

■ Die Konferenz beginnt heute um 20 Uhr im Jugendclub Manege (Rütlistr. 1–3). Anmeldung ist nicht erforderlich. Infos: www.feministische-oekonomiekritik.org