Freudentränen am Bau

ELBPHILHARMONIE Arbeiten gehen durch die neuen Verträge voran. Alle Beteiligten sind erleichtert

„Die Zustimmung der Bürgerschaft zu den Verträgen vom 19. Juni hat uns eigentlich nicht interessiert. Wir haben sowieso seit Monaten weitergebaut.“ Es klang wenig demokratisch, aber sehr motiviert, was Hochtief-Mann Thomas Perkowski am Mittwoch bei der ersten Elbphilharmonie-Begehung seit Inkrafttreten der neuen Verträge sagte. Die hatten den über einjährigen Baustillstand auch juristisch beendet und Hochtief einen Nachschlag von 195 Millionen Euro beschert.

„Endlich können wir normal weiterbauen, weil ein Geburtsfehler beseitigt ist“, lachte auch Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos). Das Scharnier namens „städtische Realisierungsgesellschaft“ (Rege), das de facto als Kommunikationshemmnis wirkte, ist weg. Architekten und Hochtief kooperieren jetzt direkt, und die Rege wacht.

„Wir sitzen jetzt alle zusammen in einem Büro“, schwärmte Herzog-&-de-Meuron-Architekt David Koch, „und die Atmosphäre ist wunderbar“. Auch hätten jetzt alle dieselben Pläne und könnten im Zweifel direkt fragen. Bislang hatte man in solchen Fällen die Juristen bemüht.

Hochtief-Ingenieur Perkowski, am Mittwoch eine der Hauptpersonen, stand bislang nicht im Rampenlicht: Unter Gesamt-Projektleiter Dirk Rehaag hatte er vordem das Hotel verantwortet. Jetzt stieg Perkowski – mit Stefan Deußer, bisher für die Fassade zuständig – zum Projektleiter auf. Rehaag „hat jetzt auch andere Aufgaben im Konzern: die Gesamtleitung Hochbau“, sagte Sprecherin Antje Meeuw.

Wie bei der Stadt, wo der Rege-Chef ausgewechselt wurde, hat es also im Zuge der Neuordnung einen Personalwechsel bei Hochtief gegeben. Das habe mit den „Verkantungen“ der Vertragsverhandlungen aber nichts zu tun, sagte Meeuw, und immerhin werde jetzt weiter gebaut.

Wenn das alles glatt geht, wird das Konzerthaus 2017 eröffnet. Bis dahin werde es aber, sagte Kisseler, „sicher noch die eine oder andere Klippe geben“.  PS