STAMMZELLFORSCHUNG: Die Leber im Mäusegehirn
YOKOHOMA/LONDON | Japanische Forscher haben im Labor Vorläufergewebe einer menschlichen Leber gezüchtet und dies in Mäuse transplantiert. Wie sie im Fachmagazin Nature berichten, entwickelte sich diese sogenannte Leberknospe im Körper in eine Art kleine Leber weiter, die der von Menschen ähnelte – vom Aussehen und auch von der Funktion her. Die Forscher von der Yokohama City University in Japan verwendeten einen Cocktail aus drei verschiedenen Zelltypen. Zunächst züchteten sie sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen). Dazu werden adulte Zellen so umprogrammiert, dass sie die Eigenschaften natürlicher Stammzellen aufweisen, die sich in fast jeden Zelltyp entwickeln können. iPS-Zellen habe den Vorteil, dass zu ihrer Herstellung keine Embryonen getötet werden müssen. Die iPS-Zellen wurden in einem zweiten Schritt mit anderen Zellen vermischt, wodurch eine Vorstruktur von Lebergewebe entstand. Diese fünf Millimeter großen Vorstruktur-Stücke wurden auf das Gehirn einer Labormaus gepflanzt, wo dann den Forschern zufolge eine „Leber“ wuchs. Die Forscher konnten auch einige lebertypische Funktion nachweisen. (dpa, afp)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen