piwik no script img
taz logo

Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der US-Rapper Yasiin Bey (Mos Def) erregt mit einem Dokumentarfilm Aufsehen. Er ist auf der Homepage der britischen Tageszeitung The Guardian zu sehen. Um gegen die Behandlung von Insassen des Militärgefängnisses in Guantanamo Bay auf Kuba zu protestieren, hat der 39-jährige New Yorker freiwillig an einer sogenannten standard operating procedure teilgenommen, wie sie zur Zwangsernährung von hungerstreikenden Insassen während des Ramadans vorgenommen wird. „Guten Morgen, mein Name ist Yasiin Bey und ich demonstriere Ihnen heute den Standardarbeitsvorgang der Zwangsernährung“, fängt der Film an. Die schicken Creeper-Schuhe werden Bey sodann ausgezogen und seine Füße in Ketten gelegt. In einem orangefarbenen Drillich wird er auf einem Arztstuhl mit Gürteln festgeschnallt. Zwei Personen halten Bey fest, während eine einen Schlauch in seine Nase einführt, was bei dem Gefesselten heftige Würgegeräusche auslöst. Dieser Vorgang werde in Guantanamo Bay zweimal täglich durchgeführt und dauere im Durchschnitt zwei Stunden, heißt es am Ende der Dokumentation, für die man beim Ansehen starke Nerven braucht. Bey sagt hinterher, er könne diese Prozedur niemals durchstehen. Zurzeit werden 40 Häftlinge in Guantanamo Bay zwangsernährt.

taz zahl ich illustration
taz zahl ich

Ihnen liegt die taz am Herzen?

Dann hätten wir eine Bitte: Unterstützen Sie uns mit einem freiwilligen Beitrag! Denn wir sind auf unsere Leser:innen angewiesen, wenn wir taz.de auch weiterhin frei zugänglich halten wollen. Mit nur 5,- Euro sichern Sie unseren Journalismus und die Zukunft der taz – sind Sie dabei?