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Archiv-Artikel

MEINUNGSMACHE

Immer dieses Elend, das kennen wir doch, es ist schon so lange in der Welt. Boring. Guter Journalismus orientiert sich daher am Neuen; der ist frisch und aktuell. Also finden manche KollegInnen, es reiche jetzt mit der Syrien-Berichterstattung. Dass dort Menschen massenhaft sterben, das wissen wir ja, das ist nicht neu. Boring.

Diese Logik zerlegt die Welt in einzelne Nachrichten, die sich dann jagen dürfen, und verbietet über das zu schreiben, was auch ist: über Zustände. Sie will die Welt in Bewegung sehen; wo sie sich nicht verändert, ist sie nicht interessant. Das ist ein prima Methode, dauerhaft grausame Wirklichkeiten auszublenden. Und für Ersatz ist gesorgt: Die bunt-blutige Nachrichtenwelt, sie knallt so schön.