HSH Nordbank verliert weniger als geplant

FINANZKRISE Nur 680 Millionen statt einer Milliarde Euro Miese. Linke warnt vor Risiken in Schifffahrt

Die HSH Nordbank hat 2009 weniger Geld verloren als erwartet. Bilanziert nach dem internationalen Standard IFRS liegt das Minus bei knapp 680 Millionen Euro, wie das Institut im Vorgriff auf seine Bilanzpressekonferenz am 15. April mitteilte. Die Bank hatte einen höheren Fehlbetrag geplant; Experten rechneten mit mindestens einer Milliarde Euro. Vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) will sie in Zukunft nur noch 17 Milliarden Euro Kredite garantieren lassen, statt wie bisher 30 Milliarden.

Die Finanzmarktkrise hatte eklatante Fehler und Schwächen in der Geschäftspolitik der HSH aufgedeckt. Allein 2008 führte das zum Verlust von 2,8 Milliarden Euro. Um die Krise zu bewältigen, ist das zum größten Teil Hamburg und Schleswig-Holstein gehörende Institut in eine Kernbank und eine Abbaubank mit riskanten Wertpapieren und aufzulösenden Geschäftsfeldern gespalten worden.

Die Bilanz 2009 profitiert von einer Steuererstattung über 400 Millionen Euro. Für Garantien musste die Bank auf der anderen Seite 400 Millionen Euro an die Eignerländer und den Soffin bezahlen. Weitere 200 Millionen Euro flossen in die Abbaubank.

„Positiv ist, dass die Erholung an den Wertpapiermärkten zu einer Verbesserung des Jahresergebnisses beiträgt“, sagte Joachim Bischoff von der Hamburger Fraktion Die Linke. Gefahr drohe der Bank im Schifffahrtsgeschäft, in dem sie mit 35 Milliarden Euro engagiert sei. Die hierfür getroffene Risikovorsorge von einem Prozent dieser Summe sei angesichts der Probleme der Branche viel zu gering. KNÖ