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Archiv-Artikel

Nordpol: Rote Rosen

Die „realistische Geschichte einer Frau in den besten Jahren“ will der NDR in der Lüneburg-Telenovela „Rote Rosen“ erzählen. Die taz nord bewirbt sich als Skript-Team – mit ergreifenden Dramen des norddeutschen Alltags.

Der Tag hatte schlecht begonnen für Henning V., den seine Freunde „Joker“ nannten. Erst war eine tote Graugans vom Himmel gefallen und hatte die Frontscheibe seines Mercedes zertrümmert. Nun steckte er im Schneesturm irgendwo in der Lüneburger Heide fest. Ein Schluchzen schüttelte seinen durchtrainierten Körper. Warum konnte Petra ihn nicht verstehen? Die Ehe, die er in Kabul geschlossen hatte, war doch nur zum Schein! Es hätte sein Coup im Hamburger Wahlkampf sein sollen, die Plakate waren schon im Druck: „Ein Joker für Asylanten – das Gewinnspiel mit Henning V.“ Sicher, Elsa aus Kabul war ein hübsches Mädchen und erst 17. Doch er liebte Petra, die Frau in den besten Jahren. Warum verstand ihn niemand? Um sich zu beruhigen, schnüffelte Joker an seinem silbernen Duftbäumchen. Doch der Geruch kam ihm irgendwie komisch vor ...