nachruf: wolfgang hahn-cremer


Zuletzt ging es Wolfgang Hahn-Cremer nicht gut. Gehetzt habe er sich gefühlt, abgeschoben. Von Hilferufen ist die Rede, die der Mann, der die Medienpolitik in Nordrhein-Westfalen über mehr als zwei Jahrzehnte prägte, an Weggefährten und Freunde richtete. Hahn-Cremer, der SPD-Mann, der oft ob seiner Leibesfülle bespöttelte und seiner Macht hinter den Kulissen kritisierte Übervater des NRW-Lokalfunks. Hahn-Cremer, der Strippenzieher in der mächtigen Rundfunkkommission der für die Privatsender zuständigen Landesanstalt für Medien (LfM). Auch für ihn hatte sich nach dem Regierungswechsel alles geändert: In der LfM drängt nun deren stellvertretender Direktor Jürgen Brautmeier nach vorn, Hahn-Cremer übernahm – viele sagen: eher unwillig – die Geschäftsführung der LfM-eigenen Nova GmbH. Sie soll dieses Jahr das Medienforum NRW, einst internationales Aushängeschild des rot-grünen Medienmusterlandes, ausrichten. Für eine schwarz-gelbe Landesregierung, bei der die Veranstaltung offenbar endgültig auf der Abschussliste steht. In der Nacht zu Samstag ist Hahn-Cremer (Foto: LfM) im Alter von 57 Jahren gestorben. STG