: Kein Gefühl fürs Jeckentum
betr.: „Blöder Biedersinn“, taz vom 27. 2. 06
Da war er wieder, der alljährlich vor Arroganz sprühende und verhöhnende Artikel zum Karneval im Rheinland. Mal wieder versucht ein Antikarnevalist zu interpretieren, was ein Kölner eigentlich denkt, wenn er an den Karnevalstagen nicht erreichbar ist. So denkt keiner! Wenn die Kölner Karneval feiern, dann feiern sie ein Lebensgefühl. Dieses Lebensgefühl spürt man dort das ganze Jahr über, mit oder ohne Karneval. Darüber hinaus hat es viel zu tun mit Identität, Gemeinschaftssinn und sozialem und ehrenamtlichem Engagement. Karneval ist viel mehr als die Garden und die großen Gesellschaften. Zahllose kleine Veranstaltungen, Sitzungen, Alternativkarneval und vor allem der Straßenkarneval und das Feiern in den Kneipen sind die beste Fete im Jahr.
All das wissen diese Antikarnevalisten oft nicht, und fühlen können sie es schon gar nicht, weil sie sich nicht hintrauen. Lasst die Rheinländer doch feiern! Hier wünsche ich dem Autor und allen Antikarnevalisten etwas mehr Toleranz und Gelassenheit.
MARKUS GÖPFERT, Kaisersesch
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