… der Schäferhund?: Zuschnappen

Er beißt zumeist: Der Deutsche Schäferhund gräbt die Zähne gern auch mal in menschliche Arme, Beine oder Hinterteile – im Jahr 2009 exakt 79-mal. So viele Bisse hat die Gesundheitsverwaltung in der Beißstatistik gezählt, die sie jetzt in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling veröffentlichte. Die Summe aller Bisse betrug 478, davon gingen 59 auf das Konto der zehn verbotenen Hunderassen und deren Mischlinge.

Beim Vergleich der Zahlen von 2008 und 2009 fällt auf: Zugeschnappt wird insgesamt weniger. Im Jahr 2008 waren noch 716 Bisse durch Hunde aller Rassen angezeigt worden. Allerdings verschiebt sich die Gewichtung: Die Hunde der indizierten Rassen und ihre Mischlinge hatten 2008 lediglich 29-mal Menschen verletzt.

Dabei quillt das Berliner Tierheim von Kampfhunden regelrecht über: 942 „Listenhunde“ fristeten hier im vergangenen Jahr ihr Dasein – im Jahr 2005 waren es noch 168. Das liegt natürlich daran, dass sich die Beißer kaum vermitteln lassen.

Was tun? Ginge es nach dem Tierschutzverein, würde die Rasseliste gekippt. Denn auch andere beißen, und die Tierheimaufbewahrung kostet viel Geld. Die Grüne Hämmerling findet die Liste auch unsinnig, vor allem weil niemand den, wie sie sagt, „schwunghaften Internethandel“ mit den verbotenen Tieren kontrolliert. Sie fordert einen „Hundeführerschein“, der den Haltern Verantwortung beibiegen soll – allen Haltern, auch denen des Deutschen Schäferhunds. CLP Foto: ap