NRW-FILMTIPP DER WOCHE

Yilmaz Arslans entwickelt mit Fratricide/Brudermord ein düsteres und bewegendes Drama. Wie für „Der lange Gang“ (1992) und „Yara“ (1998) wurde Arslan auch für sein düsteres und bewegendes Drama Fratricide/Brudermord ausgezeichnet. Aber der Silberne Leopard des Filmfestes Locarno hilft nicht dabei einen deutschen Verleih zu finden. Während der Film in Frankreich mit dreißig Kopien in die Kinos geht, muss Arslan den Verleih in Deutschland selber in die Hand nehmen.

Migration und Integration sind Arslans Themen. Der in Mannheim lebende Filmemacher kurdischer Abstammung lässt seine Figuren in das Räderwerk aus Ehrverletzung und Rache, Gewalt und Gegengewalt geraten und verweist so auf Rituale und Mechanismen einer Jahrhunderte alten Feindschaft zwischen Kurden und Türken. Ein tiefer pessimistischer Blick in die „Parallelgesellschaft“: auf einen unter der Oberfläche brodelnden Kampf, in dem Deutsche nur als hilflose Zuschauer vorkommen und dessen wirkliche Verlierer die Kinder sind. THOD

Start in: Düsseldorf, Ufa; Wuppertal, Mamat