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JÖRG SUNDERMEIER
Am Donnerstag findet in der Falckensteinstraße/Ecke Görlitzer Straße (18 Uhr) eine Kundgebung gegen rassistische Polizeikontrollen statt. Vor zwei Wochen gab es rund um und im Görlitzer Park eine Drogenrazzia, bei der auch Unschuldige kontrolliert wurden, allein weil sie schwarz waren. Nichtschwarze hingegen blieben unbehelligt. Wer einmal mit der Bahn durch Bayern gefahren ist, und gesehen hat, wie Polizist_innen dort ausschließlich bei dunkelhäutigen Menschen die Ausweise kontrollieren, der weiß, wie solche Vorgehensweisen um sich greifen. Daher: solidarisieren!
Am Montag wird in der Lichtenberger Linse (Parkaue 25, 18.30 Uhr) über Konsumkritik gesprochen, also über Fast Fashion, Markensneakers und die, die das Zeug für ein paar Cent die Stunde zusammennähen müssen. Die Waren dann können Grenzen überschreiten, die den Menschen aus den Produktionsländern für immer verschlossen bleiben. Die Frage hier ist allerdings eine kluge: Kann man einfach so aus dem Konsum aussteigen? Gibt es richtige Märkte zwischen den falschen? Wird das Containern uns retten? Am nämlichen Tag wird im Veranstaltungsraum des Mehringhofs (Gneisenaustraße 2a, 19.30 Uhr) über den Umsturz in Ägypten gesprochen, der laut Veranstalter_innen in die „Phase 3“ eingetreten ist, nachdem die Militärs aufgrund der Massenproteste den Präsidenten gestürzt haben. War dies ein guter Putsch? Ist Mursi ein Demokrat, den die Militärs unterdrücken? Was macht die Arbeiterklasse? Können die Ägypter nichts anderes als Islamismus? Warum ist Westerwelle besorgt? Wer sind hier die Rebellen? Die aus Ägypten stammenden Lobna Darwish und Jano Charbel werden diese Fragen erörtern und uns unser eurozentristisches Weltbild gehörig aufmischen. Obacht: „Die Veranstaltung findet auf Englisch statt; auf Wunsch mit Flüsterübersetzung.“
Am Dienstag dann wird im K-Fetisch (Wildenbruchstraße 86, 19.30 Uhr) über Normalisierungsdiskurse und Widerstand gesprochen. Die Kritischen Feministinnen und das Gen-ethischen Netzwerk laden zur Diskussion über Normierungen und den Widerstand „speziell gegen die gesellschaftliche Akzeptanz von Reproduktionstechnologien wie Pränatal- oder Präimplantationsdiagnostik“. Denn das Designerbaby ist ja schon längst gesellschaftliche Realität in gewissen Klassen. Erika Feyerabend, die sich unter anderem in der Krüppelbewegung engagiert hat, zeigt die Geschichte des Widerstands gegen den Normativitätsdruck auf und wird Perspektiven bieten.
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