Viele Kandidaten, wenig Geld

Der Kultur droht eine drastische Kürzung der Investitionsmittel von 26 auf 10 Millionen Euro

Bremen taz ■ Noch wird über den Haushalt verhandelt, doch zumindest die Entwürfe lassen wenig Gutes für ehrgeizige Kulturprojekte erwarten. Statt wie noch im letzten Herbst angenommen rund 26 Millionen Euro, sollen dem Vernehmen nach dem Kulturressort nur knapp zehn Millionen Euro an Anschluss-Investitionsmitteln (AIP) zur Verfügung stehen. Zudem sollen 4,5 Millionen Euro aus dem Wirtschaftspolitischen Aktionsprogramm (WAP) ersatzlos entfallen.

Für die Gelder stehen aber bereits diverse Kandidaten bereit, deren Projekte mit einem solchen Etat nur schwer zu bewältigen sein werden. So schlägt allein das Projekt „Tanzstadt“ über die nächsten fünf Jahre mit 750.000 Euro zu Buche, da die Kulturstiftung des Bundes ihre Mittelzusage von einem Eigenbeitrag der Stadt abhängig gemacht hat.

Auch die „Stadtwerkstatt“, das Nachfolgeprojekt der Kulturhauptstadt-Bewerbung, setzt das Ressort unter einen gewissen Zugzwang – den es allerdings beharrlich aussitzt. Denn das Ehepaar Hollweg hat seine Zusage über einen Zuschuss von 100.000 Euro von einem Eigenbetrag der Stadt abhängig gemacht. Weiter auf der Liste stehen die Kammerphilharmonie und die Chorakademie.

Und schließlich wäre da noch der geplante Kunsthallenanbau, zu dessen Finanzierung das Kulturressort, das sich ansonsten nicht äußern möchte, zumindest ein „Es wird sehr schwierig“ beisteuert und darauf verweist, dass für ein solches Projekt „noch andere Töpfe“ jenseits des eigenen Ressorts gefunden werden müssten. Doch noch sind die Quoten nicht zu Ende verhandelt, endgültige Ergebnisse wird es nicht vor dem Sommer geben.

grä