: Piazza-Geplänkel
SCHANZENVIERTEL Großeinsatz der Polizei vor der Roten Flora. Zuvor war ihr der Zutritt verwehrt worden
Großalarm löste die Polizei in der Nacht zum Samstag aus: 40 Streifenwagen und Bereitschaftspolizei rasten zur Roten Flora in die Schanze, weil sich dort bis zu 100 Personen „zusammengerottet“ hatten, wie es Polizeisprecher Ralf Meyer formulierte.
Zunächst war eine 31-Jährige im Flora Park attackiert und durch Pfefferspray leicht verletzt worden. Laut Augenzeugen führten Personen die Frau in die Rote Flora, wo sie medizinisch versorgt wurde. Einer von Zeugen gerufenen Rettungswagenbesatzung und der Polizei wurde jedoch der Zutritt zur Flora auf Wunsch des Opfers verwehrt, was bei den Beamten Unmut auslöste. Die Überfallene erstattete später im Barmbeker Polizeirevier Anzeige.
Eine Stunde später kam es vor der Roten Flora zu einer Rempelei, nachdem Personen rausgeflogen waren, die im einige Wochen zurückliegenden Streit um den Film „Warum Israel“ Gewalt angewendet haben sollen. Inzwischen war ein Großaufgebot der Polizei vor Ort, es kam mehrfach zu Flaschenwürfen und Rangeleien zwischen Polizisten und Besuchern der Meile, wobei eine Polizistin leicht wurde – bis die Polizei den Park mit Schlagstöcken räumte. „Ich verurteile diese Gewaltausbrüche auf das Schärfste“, sagte Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU).
Im Flora-Umfeld wird vermutet, dass der Großeinsatz ausgelöst wurde, um die Stimmung im Konflikt um die Rote Flora politisch anzuheizen. Denn der Einsatzleiter teilte mit, dass er über die Vorfälle einen Bericht an das Bezirksamt Altona schreiben werde. Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose und Flora-Besitzer Klausmartin Kretschmer hatten im Herbst das Projekt in Frage gestellt. KAI VON APPEN