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Gestapelter Wohnraum: Enges Leben in Käfigen und Schachteln

„Wenn du schon im Zoo lebst, dann handele wenigstens ein größeres Gehege aus“, sagte Schauspieler John Cusack einmal in einem Interview. Dass der Wille allein aber nicht immer ausreicht, um die eigene Wohnsituation zu verbessern, zeigt eine Ausstellung, die noch bis Anfang April in der Neurotitan-Galerie im Haus Schwarzenberg zu sehen ist. Titel: „Daheim auf zwei Quadratmetern“. So leben die Armen Hongkongs. Alte Menschen, alleinerziehende Frauen mit ihren Kindern oder Migranten aus Chinas Festland. Eben alle, die sich keine Wohnung in Hongkong leisten können und deswegen in solche Wohnkäfige ziehen, die Wohnungs- und Hausbesitzer massenhaft in Wohnungen gestapelt haben, die eigentlich für eine Familie allein geplant waren. Mit dem Fotoprojekt dokumentiert Misereor diese Verletzung des Grundrechts auf eine angemessene Wohnung und unterstützt eine Partnerorganisation, die sich in Hongkong für die Rechte der „Käfigmenschen“ einsetzt. Dazu gibt es in der Galerie noch die Ausstellung „Dritte Bauarbeiterstraße“ zu sehen, in der es um eine andere Form beengten Wohnens geht: den Plattenbau. Illustrationen und Handsiebdrucke der Künstlerinnen Tigrowna und Sputnitsa thematisieren das Leben in den Aufbewahrungsschachteln der industrialisierten Gesellschaft. ST

■ „Daheim auf zwei Quadratmetern“/ „Dritte Bauarbeiterstraße“: Neurotitan Galerie, Rosenthaler Straße 39. Bis 5. April, Mo–Sa 12–20 Uhr, So 14–19 Uhr

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