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Protest gegen Neonazis

BRANDENBURG NPD scheitert mit zwei Demonstrationen gegen Flüchtlingsheime

Der Protest der rechtsextremen NPD gegen Flüchtlingsunterkünfte ist am Wochenende in Brandenburg im Keim erstickt worden: Mehr als 100 Menschen demonstrierten friedlich gegen NPD-Kundgebungen in Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde. Mit Trillerpfeifen und Plakaten wehrten sie sich am Samstag gegen Stimmungsmache der rechtsextremen Partei vor Flüchtlingsunterkünften. Die Initiatoren der Gegendemonstration zeigten sich zufrieden. „Wir haben der NPD den Raum genommen“, sagte ein Sprecher des Netzwerkes protestierender Refugees und Unterstützer. In der Zentralen Aufnahmestelle in Eisenhüttenstadt attackierten und verletzten Islamisten ein Flüchtlingsehepaar.

In Eisenhüttenstadt kam es nach Darstellung der Polizei zu Rangeleien, als beide Lager kurz aufeinandertrafen. Vier Gegendemonstranten wurden nach Angaben eines Polizeisprechers leicht verletzt, als Teilnehmer der NPD-Kundgebung Pfefferspray sprühten und Fahnenstöcke schwangen. Nach Darstellung des Bündnisses „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ wurden die Protestierenden von 20 Neonazis angegriffen. Unter den Augen des NPD-Bundesvorstandsmitglieds Klaus Beier hätten sie dabei „Straße frei der deutschen Jugend“ gerufen. Sie warfen der Polizei vor, zunächst nicht eingeschritten zu sein und den Angriff durch die Bezeichnung als „Rangelei“ zu verharmlosen.

Der NPD-Aufmarsch selbst war beendet, bevor er das Ziel – die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge – erreicht hatte. Die Polizei löste die Versammlung wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht auf. Einige der etwa 20 Teilnehmer hätten gefährliche Gegenstände dabeigehabt, so die Polizei. Da der Versammlungsleiter nicht einschritt, wurde die Kundgebung aufgelöst. (dpa, taz)

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