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Archiv-Artikel

Kombiwetten in Asien

Bei der Bestechungsaffäre im deutschen Fußball hat mindestens ein Profi Geld angenommen

HAMBURG dpa ■ Im neuen Wettskandal im deutschen Fußball gibt es bisher keine Erkenntnisse, dass tatsächlich ein Spiel manipuliert worden ist. Bei den vier Verhafteten, die versucht haben sollen, vier Regionalligaspiele und ein Spiel der 2. Liga zu manipulieren, handelt es sich nach Informationen eines Nachrichtenmagazins um einen in Bad Dürkheim lebenden Libanesen, einen in Speyer lebenden Serben, einen Malaien und einen Polen. Über das Internet sollen sie in Asien Kombinationswetten platziert haben, vorzugsweise auf Halbzeitstände. Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main ermittelt gegen das Quartett wegen bandenmäßigen Betrugs.

In mindestens einem Fall soll ein Spieler Geld angenommen haben. Namen nannten weder die Staatsanwaltschaft noch der Deutsche Fußball-Bund. Manipuliert werden sollte unter anderen auch die für den vergangenen Samstag geplante, dann aber wegen der Witterungsverhältnisse abgesagte Partie SpVgg Bayreuth gegen Eintracht Trier in der Regionalliga Süd. Betroffen seien zudem die Regionalligaspiele 1. FC Eschborn – FC Augsburg vom 26. November 2005, Stuttgarter Kickers – VfR Aalen vom 25. Februar und 1. FC Kaiserslautern II – SpVgg Bayreuth vom 5. März sowie das Zweitligaspiel des FC Hansa Rostock gegen Sportfreunde Siegen vom 26. Februar.

Manager Joachim Cast von den Stuttgarter Kickers hatte Anwerbungsversuche bestätigt. Die Spieler hätten dies jedoch „sofort abgelehnt und unmittelbar danach den Verein darüber informiert“. Torwart Adnan Masic von den Sportfreunden Siegen hat nach Angaben von Vorstandsmitglied Holger Rathke zwar „bestätigt, dass er einen der vier Beteiligten kennt“, dem Verein gegenüber aber seine Unschuld beteuert.

LKA-Beamte haben laut Spiegel einen jetzigen Erfurter Spieler und den inzwischen verhafteten Libanesen in einem Kaiserslauterer Restaurant observiert. Der Spieler, „der seine Unschuld beteuert, wird mittlerweile als Beschuldigter geführt“, heißt es. Ausgelöst worden war die Affäre durch eine Selbstanzeige des 1. FC Eschborn beim DFB.