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Archiv-Artikel

Fischereilobby triumphiert über den Artenschutz

CITES Konferenz endet mit wenig konkreten Schutzbeschlüssen. Es gab aber auch einige Erfolge

BERLIN taz | Am Donnerstag ist die 15. Konferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen Cites in Doha, Katar, zu Ende gegangen. Was bleibt, ist ein zwiespältiges Bild. Tierschützer sind enttäuscht, dass die Mehrzahl der drängenden Initiativen abgelehnt wurde. „Vor allem die maritimen Arten waren hier die großen Verlierer“, sagt Sandra Altherr, die für die Tierschutzorganisation Pro Wildlife in Doha war. Sie meint aber, dass Meerestiere in Zukunft immer öfter ein Thema auf der Cites sein werden, denn der Raubbau sei hier besonders schlimm.

„Für die Kollegen aus dem wissenschaftlichen Sektor war die diesjährige Konferenz enttäuschend“, meint auch Franz Böhmer vom Bundesamt für Naturschutz. „Viele Arten, die es aus wissenschaftlicher Sicht wert sind geschützt zu werden, wurden wegen wirtschaftlicher Interessen nicht gelistet.“ Vor allem die Fischereilobby hatte Stimmung gegen einige Anträge gemacht.

Für Böhmer gab es aber auch Erfolge, vor allem im Bereich der Umsetzung der Schutzbestimmungen. So wurde zum Beispiel beschlossen, im Kampf gegen die illegale Jagd auf Tiger noch enger und auch grenzübergreifend zusammenzuarbeiten. Außerdem wollen die Mitgliedstaaten den Internethandel mit Tieren und Pflanzen stärker kontrollieren. „Es wird immer wichtiger, Cites-Beschlüsse auch umzusetzen“, sagt Böhmer. „Ein Gesetz nutzt nur etwas, wenn es auch durchgesetzt wird.“

Sandra Altherr wünscht sich für die nächste Konferenz vor allem, dass der Einfluss der Politik und der Wirtschaft abnimmt und die Wissenschaft mehr im Vordergrund steht: „Weniger Profit, mehr Artenschutz“, meint sie.C. GURK