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Archiv-Artikel

„Kein Bier für Nazis“

Kundgebung Die NPD macht Wahlkampf in Vegesack – vor der Bahnhofsgaststätte Muddy

Von eib
Heiko Grebesich

■ 51, Gastwirt, betreibt seit elf Jahren das „Muddy“ am Bahnhof Vegesack. Ihm gehört auch die „Große Freiheit“.

taz: Herr Grebesich, die NPD macht ja heute im Rahmen ihres Wahlkampfs eine Kundgebung auf dem Bahnhofsplatz in Vegesack…

Heiko Grebesich: Wie bitte?

Ich hatte angenommen, die Polizei hätte Sie als direkten Anlieger vorgewarnt.

Nee, gar nicht. Wissen Sie denn, wo die Kundgebung sein wird? Genau vor meinem Laden?

Kann ich Ihnen leider nicht sagen, die Sprecherin des Innensenators wusste es nicht genauer. Sicher ist, dass es einen Stand geben wird. Die Polizei rechnet mit 10 bis 26 Teilnehmern und einer Gegendemo. Deshalb sollen ziemlich viele Polizisten vor Ort sein. Wahrscheinlich wird die Behörde auch noch verbieten, dass die NPDler sich über den Platz bewegen.

Das wäre ja immerhin etwas. Aber ich mache meinen Laden wohl trotzdem dicht.

Warum?

Na, zum einen glaube ich nicht, dass noch jemand nett seinen Kaffee draußen trinken will, wenn er erst mal durch den braunen Haufen durch muss. Und zum anderen will ich die nicht in meinem Laden haben. Ich will solchen Leuten kein Bier ausschenken oder sie auf die Toilette gehen lassen.

Interview: eib

Kundgebung: 15 bis 18 Uhr, Bahnhofsplatz Vegesack