: DARUM GEHT ES IN SACHSEN-ANHALT
Die Wahl: In Sachsen-Anhalt könnte es nach der Wahl am 26. März eine große Koalition geben. Zwar würde Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) gern die Koalition mit der FDP fortsetzen. Doch das ist unwahrscheinlich: Die Liberalen stehen in den Umfragen schlecht da. Gestern notierte sie Infratest dimap bei 6 Prozent. Wenn Böhmer die FDP wegbricht, bleibt ihm nur eine Koalition mit der SPD.
Die Schlüsselfigur: Zwei Optionen hat SPD-Spitzenkandidat Jens Bullerjahn. Der 43-jährige Chef der Landtagsfraktion möchte am liebsten mit der CDU koalieren – ob als Regierungschef oder als Böhmers Juniorpartner. Er kann zur Not aber auch ein rot-rotes Bündnis mit der PDS eingehen. Schon die unausgesprochene Drohung kann ihn in Verhandlungen mit Böhmer stärken. Kategorisch hat er Rot-Rot nicht ausgeschlossen und er ist mit dem PDS-Spitzenkandidaten befreundet. Die zwei haben als parlamentarische Geschäftsführer die Politik des Landes ausgehandelt, als der Sozialdemokrat Reinhard Höppner seine Regierung von der PDS tolerieren lassen, mit ihr aber nicht direkt sprechen wollte.
Die Prognose: In der letzten Infratest-dimap-Umfrage für die ARD kommt die CDU auf 36 Prozent, die SPD auf 26 und die PDS auf 23 Prozent. Die FDP liegt bei 6 Prozent, die Grünen würden mit 4 Prozent den Einzug in den Landtag erneut knapp verpassen.
Das Ergebnis 2002: CDU: 37,3 Prozent, PDS 20,4, SPD 20,0. Die FDP erhielt überraschende 13,3 Prozent. Die Grünen scheiterten mit 2,0 Prozent. Die Wahlbeteiligung: traurige 56,5 Prozent. LÖW