Wohin in Bremen? :
■ Bis Sonntag, Güldenhaus
Grüner Zweig
Es gibt mittlerweile eine rege Szene, die sich in Selbstverwaltung und nicht selten ohne finanzielle Unterstützung aus Wirtschaft und Politik kulturell betätigt. „Der grüne Zweig“ in der Neustadt ist so eine Initiative, solch ein Ort. Nach etwas mehr als einem Jahr grünt er grün wie nie zuvor, was ein Grund zum Feiern ist. Weil das eigene Domizil aber eher überschaubar ist, feiert der „Zweig“ im alten Güldenhaus am Ende des Neustadtwalls. Schon seit gestern geht es dort rund. Am Samstag gibt es ab 11.30 Uhr u. a. Workshops, Konzerte und DJ-Sets, am Sonntag geht es um 14 Uhr mit einem „Rakel Spektakel“ los, um 22 Uhr gibt’s eine finale Feuershow.
■ Donnerstag bis Sonntag, Licht-Luft-Bad
Sommermärchen-Festival
Es hat ja schon so einen leicht märchenhaften Hauch, das ehrwürdige Licht-Luft-Bad auf dem Stadtwerder, über dessen Lattenzaun wir als kleine Buben gern hätten schauen mögen, aber nicht konnten. Gar nicht wegen Freikörperkultur oder so – einfach, weil es so geheimnisvoll schien. Seit ein paar Jahren öffnet es sich regelmäßig für dies und auch für das. Zum Beispiel für das kleine Festival, das „Mensch, Puppe!“ ab kommenden Donnerstag dort veranstaltet, Rumpelstilzchen, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Aschenputtel und auch die kleine Prinzessin im Gepäck. Für Erwachsene wird jeden Abend bis einschließlich Samstag ab 20.30 Uhr gespielt, für die kleinen Leute am Samstag und Sonntag ab 16 Uhr, nach den Abendvorstellungen gibt es Musik zwischen Jazz, Klezmer und Klassik, am Samstag geben Gäste von der Shakespeare Company am Lagerfeuer Geschichten zum Besten, wobei sie musikalisch von Florian Oberlechner (Akkordeon) und Ralf Winkelmann (Gitarre) begleitet werden.
■ bis Sonntag, Knoops Park
Sommer in Lesmona
Die Lesum, nach der das alljährliche Klassik-Festival in Knoops Park benannt ist, ist zwar nicht wirklich blau, aber die Donau schließlich auch nicht. Nach letzterer ist das Event in diesem Jahr ausgerichtet, was natürlich jede Menge Dreivierteltakt bedeutet. Aber dann doch nicht nur. Erstens gibt es beim „Sommer in Lesmona“ natürlich auch dieses Jahr den gleichnamigen Film zu sehen, am Samstag nach der Musik, und zweitens, dafür kommt diese Ankündigung allerdings und leider zu spät, sind Gäste von der Partie, die weder klassisch noch walzernd aufspielen: Gestern spielten zum Notturno nach der Operngala die Gipsy Devils auf. Der „Tee in Lesmona“ am Samstag ab 16 Uhr bietet dann einen musikalisch-literarischen Streifzug an der Donau entlang, den der österreichische Schauspieler Fritz Karl (Foto) mit einem Streichquartett unternimmt. Dazu gibt es wie gewohnt ein passendes kulinarisches Angebot. Am Samstagabend gibt es ab 20 Uhr das große Orchesterkonzert, unter anderem mit ungarischen und rumänischen Tänzen, Walzern und mehr. Und am Sonntag ist der traditionelle Familientag.
■ Sonntag, Kapelle Riensberg
Hell und dunkel
Komponistinnen hatten es meist ein bisschen schwerer als ihre männlichen Kollegen. Da ist es ganz gut, wenn sich jemand ihrer Werke annimmt. In der Reihe „Zwischen Himmel und Erde“ in der Kapelle des Riensberger Friedhofs tut das nun die Bremer Mezzosopranistin Stefanie Golisch. Am Sonntag präsentiert sie Werke von Komponistinnen verschiedener Länder und Zeiten, das Repertoire reicht von Hildegard von Bingen (12. Jh.) über Sigrid Ernst (Jahrgang 1929) und Sofia Gubaidulina (Jahrgang 1931) bis zu Violeta Dinescu (Jahrgang 1953) und Iris Szegy (Jahrgang 1956), bietet also erfreulich viel Zeitgenössisches. Beginn ist um 19.30 Uhr.