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Archiv-Artikel

WIE COOL IST DAS DENN?

Das Produkt: Die Kittelschürze

Das ist es: Ein Kleidungsstück, mit dem es über Generationen gelang, den Körper von Frauen zu neutralisieren. Nun erlebt die Kittelschürze ein Comeback – auch im Garten.

Das kostet es: Ab 5 Euro ist alles möglich.

Das kann es: Die Kittelschürze ist eine Kleidungsschutzschürze. Aus der Mode gekommen bei allen, die sich die Finger nicht schmutzig machen wollen. Bei der Gartenarbeit aber wird man dreckig. Mit den vom Abstieg bedrohten Mittelschichten, die sich immerhin ein Fleckchen Grün retten wollen, um ihr Überleben zu sichern, ist die Renaissance der Kittelschürze gekommen.

So geht es: Aufknöpfen, anziehen, zuknöpfen.

Das bedeutet es: Mit der Kittelschürze wurden ganzen Generationen von Frauen um jeden Funken Chic und Erotik gebracht. Sie ist das Kleidungsstück der Trümmerfrauen. Jetzt aber gibt Nachhaltigkeit den Ton an. Selbermachen ist gefragt. Wer in seinen Garten geht, zieht besser eine Schürze an. Oder umgekehrt, wer keine Schürze bei der Gartenarbeit trägt, zieht besser eine über, wenn er danach ausgeht. Alles eine Frage des Designs, sagen sich findige Schneiderinnen etwa aus der „Montagehalle“ in Berlin. Blaumänner, Schwarzkittel – da ist Musik drin. Nimmt man einen Lurexstoff, wird gar ein „Disco-Kittel“ daraus. In der Montagehalle wird kittelschürzentechnisch mit Volants und Rüschen, mit schweren Stoffen und leichten experimentiert. Selbst alte Arztkittel werden umgearbeitet in was Neues. Oberste Prämisse: Eine Frau, die eine Kittelschürze trägt, soll schön sein.

Da bekommt man es: Im Internet gibt es alles, auch alten DDR-Bestand aus Dederon. Die Design-Varianten aus der Montagehalle gibt es bei: www.berlinerkittel.de

Spaßfaktor: Chic bei der Gartenarbeit, das ist doch was. Foto: Hersteller