: UNTERM STRICH
Manchmal hat er doch etwas von einem Engel, den man in der Not ruft. Als Wolfgang Wagner selig Christoph Schlingensief nach Bayreuth rief und ihm einen „Parzival“ anvertraute, brauchte der Grüne Hügel unbedingt einen Nachweis, offen für zeitgenössische Strömungen zu sein. Jetzt hat die Berliner Staatsoper Unter den Linden, die ab Oktober diesen Jahres sanierungsbedingt in einem Ausweichquartier, dem Schillertheater, spielen muss, Schlingensief eingeladen, ihre Spielzeit dort zu eröffnen. Die Uraufführung der Oper „Metanoia“ von Jens Joneleit wird Generalmusikdirektor Daniel Barenboim am 3. Oktober leiten. „Damit geben wir ein Zeichen der Öffnung zur Moderne“, sagte Intendant Jürgen Flimm. Daneben nannte Flimm bei der Spielplanvorschau ein weiteres Highlight, eine Neuproduktion von Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ in Zusammenarbeit mit der Mailänder Scala. So kommt man unter die Klassiker.