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Windenergie wird immer günstiger

Spätestens bis 2015 ist Windenergie wettbewerbsfähig, verspricht die Branche und hofft auf 20 Prozent Marktanteil

BERLIN taz ■ Bis 2020 könnten 20 Prozent des Strombedarfs in Deutschland von Windkrafträdern gedeckt werden. Zumindest meint das der Bundesverband Windenergie. „Wir können wesentlich mehr zur Stromversorgung beitragen, als Umweltminister Gabriel annimmt“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Ralf Bischof, gestern in Berlin. „Spätestens bis 2015 ist Windstrom wettbewerbsfähig“, verspricht er weiter.

Noch subventionieren die Stromversorger die Windenergie. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz verpflichtet sie, den Erzeugern ihren Strom zu festen Preisen abzunehmen.

Inzwischen seien die Kosten der Energiegewinnung durch Windkraft jedoch erheblich gesunken, erklärt der Verband. Vor allem die technische Weiterentwicklung der Windräder und die steigende Stückzahl in der Produktion haben dazu beigetragen. Windenergie ist heute um die Hälfte billiger als noch 1990, konstatiert auch der aktuelle Wind-Energie-Report des Instituts für Solare Energieversorgungstechnik an der Uni Kassel.

„Die Windenergie entwickelt sich zum Billigmacher auf dem Strommarkt“, behauptet Ralf Bischof. Verstärkt werde dieser Trend durch die ständig steigenden Preise für die konventionelle Stromerzeugung, also Atomstrom, Gas oder Kohle.

Damit die Windenergie eine solch tragende Rolle spielen kann, will die Branche in den kommenden Jahren rund 50 Milliarden Euro vor allem in den Ausbau alter Windkraftwerke investieren. Die Steigerung der Energieproduktion erfordere keine neuen Windparks. Allein durch die technische Aufrüstung alter Anlagen und den Neubau auf den Flächen, für die es bereits eine Baugenehmigung gibt, kann die Branche das hoch gesteckte Ziel erreichen.

„Wenn wir beweisen, dass Windenergie auf Dauer billiger ist“, meint Bischof, „dann muss man darüber reden, neue Flächen auszuweisen“. Auch Windanlagen in der Nord- und Ostsee sind geplant, wann sie jedoch gebaut werden, stehe noch nicht fest.

Im Hinblick auf den Energiegipfel im Bundeskanzleramt am kommenden Montag forderte der Branchenverband von der Politik eine „detaillierte Roadmap“ zum Ausbau erneuerbarer Energien. So müsse die Bundesregierung die Stromkonzerne auf einen schnellen Netzausbau und Investitionen in erneuerbare Energien verpflichten. Außerdem solle die Politik am vereinbarten Atomausstieg festhalten.

ANNA DOBELMANN

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