Aufwind für die Skeptiker

US-Verschwörungstheoretiker, die an der „offiziellen Version“ von 9/11 zweifeln, erhalten prominenten Zulauf

Viereinhalb Jahre nach den Anschlägen des 11. September 2001 fühlen sich in den USA jene im Aufwind, die der „offiziellen Version“, al-Qaida habe mit entführten Flugzeugen die Türme des World Trade Center zum Einsturz gebracht, nichts abgewinnen können. Die von der Presse gemeinhin als „Verschwörungstheoretiker“ titulierte Szene, die sich selbst lieber als „9/11-Skeptiker“ begreift, hat in der vergangenen Woche populären Zulauf bekommen: Schauspieler Charlie Sheen – in den USA durch eine mittelmäßige Sitcom und in Deutschland vor allem als Sohn von „Apocalypse Now“-Darsteller Martin Sheen bekannt – formulierte öffentlich seine Zweifel an der „offiziellen“ Geschichte. Zunächst trat Sheen in der Radiosendung des notorischen Alex Jones auf, der in seinen Filmen und auf seiner Website www .infowars.com nahezu sämtliche wilden Geschichten über Geheimgesellschaften, Satanskulte, Illuminati und natürlich 9/11 als tiefe Weisheiten ausgibt. Doch von da führte Sheen der Weg direkt zu CNN – zwar nicht ins politische Programm, sondern in die Boulevardsendung „Showbiz“. Doch dort konnte Sheen aussprechen, was viele „Skeptiker“ seit langem sagen: Die Hochhäuser stürzten nicht durch die Flugzeuge ein, sondern wurden von innen gesprengt u. ä.

Mehrere Tage folgte „Showbiz“ der Story, weil laut Internet-Umfrage 83 Prozent der Zuschauer Sheens Ansichten teilten. Die „Skeptiker“ veranstalteten am Mittwoch prompt eine „Dankeschön, CNN!“-Demo – sie hoffen darauf, nun im Mainstream wahrgenommen zu werden.

Und am Wochenende sollen angeblich der Multimillionär und 9/11-Skeptiker Jimmy Walter und William Rodriguez, seines Zeichens 9/11-Überlebender aus dem WTC, im Fernsehen auftreten – in Venezuela, in der Show „Alo Presidente“. Gastgeber: Hugo Chávez. BERND PICKERT