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Archiv-Artikel

Überseestadt macht Theater

Dem Jungen Theater wird es in der Schwankhalle zu eng. Platz ist noch in der alten Stauerei beim Speicher XI

Das Junge Theater will sich in die Überseestadt ausdehnen und verhandelt mit dem Kulturförderer und Immobilienbesitzer Klaus Hübotter über die Nutzung von Büroräumen und einer Halle in der ehemaligen Stauerei beim Speicher XI. Die Räume in der Neustädter Schwankhalle allein würden nicht ausreichen, sagte gestern Susanne von Essen vom Jungen Theater. „Wir wollen dort aber nicht ausziehen, sondern suchen einfach neue Orte, um uns weiter zu entwickeln.“

Erst vor zweieinhalb Jahren war die freie Bühne als Initiatorin und Hauptnutzerin in den Neubau im Buntentorsteinweg gezogen. Vor allem für die Proben der fünf Eigenproduktionen im Jahr sei dort zu wenig Platz, so von Essen. Zwar habe man noch die Spielstätte am Güterbahnhof als Ausweichmöglichkeit zur Verfügung, wisse aber nie, wie lange die Stadt diese Gebäude noch zur Verfügung stelle.

Ob der Güterbahnhof ganz aufgegeben würde, sei noch nicht klar, sagte von Essen. Zumindest in diesem Jahr seien noch Aufführungen dort geplant. Denkbar sei, die Konzerte der Reihe Dorfdisko in die Überseestadt zu verlegen. Und das, obwohl sich diese laut von Essen jetzt endlich etabliert habe, nachdem sich in den ersten Jahren oft nur eine Hand voll Zuhörer im Raum verloren hatten. Mittlerweile seien die Konzerte mit durchschnittlich 240 Gästen gut ausgelastet, so von Essen.

Für das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs, das vom Jungen Theater und etwa 70 bildenden KünstlerInnen genutzt wird, liegen nach Auskunft von Juliane Lübker, Sprecherin der Bremer Investitions-Gesellschaft (BIG), noch keine konkreten Pläne vor. Seit Anfang der Woche ist dort zumindest das freie Parken nicht mehr erlaubt. Pünktlich zum Beginn der Osterwiese am Freitag weisen Schilder daraufhin, dass die Zeiten des innenstadtnahen Umsonst-Parkens vorbei sind. „Das ist durchaus in unserem Interesse“, sagt Christian Meier-Kahrweg vom Verein 23, der die Interessen der KünstlerInnen auf dem Gelände vertritt. Er verhandle aber noch mit der BIG darüber, wie die Arbeit der NutzerInnen davon unbelastet bleiben kann. Eiken Bruhn