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Archiv-Artikel

Stoff für Pakistan

GESUNDHEIT Haushaltsausschuss bewilligt 1,7 Millionen Euro für Schweinegrippe-Impfstoff

Von FEZ

Wer hat noch nicht, wer will nochmal – auch wenn die Schweinegrippe längst im Archiv der Paniken verschwunden ist und ihren Schrecken verloren hat: Wer sich trotzdem noch den Stich setzen lassen will, könnte dies tun, denn in Bremen lagern derzeit noch 115.800 Impfdosen Pandemrix, außerhalb der Stadt warten noch gut 126.000 Bremer Dosen auf ihren Verbrauch. Da aber tatsächlich kein Bedarf mehr herrscht, sind insgesamt 242.000 Glasröhrchen von ursprünglich 400.000 übrig. 128.000 hatte der Hersteller zurückgenommen, 30.000 wurden verbraucht.

Jede der Dosen wird mit 8,33 Euro berechnet – das Land bleibt demnach auf gut zwei Millionen Euro sitzen. Gestern bewilligte der Haushalts- und Finanzausschuss 1,7 Millionen Euro zur Deckung der Kosten, die noch ausstehen. Die Summe allerdings lässt sich verschmerzen; jedenfalls ist die Sprecherin der Gesundheitssenatorin, Petra Kodré, so zu verstehen. „Wir würden noch einmal so handeln“, sagt sie, denn man könne ja nie wissen, wie sich eine solche Grippe entwickele. Im zurückliegenden Winter habe es Wochen gegeben, in denen die Nachfrage nach Impfungen gegen das H1N1-Virus plötzlich angestiegen sei, der vorhandene Impfstoff hätte bei anhaltender Nachfrage also auch knapp werden können.

Matthias Gruhl, Abteilungsleiter bei der Gesundheitssenatorin, sagte, es werde weiter versucht, den überzähligen Impfstoff zu verkaufen. Die Gespräche hat stellvertretend für alle Bundesländer Niedersachsen übernommen, dessen Ministerin Mechthild Ross-Luttmann derzeit Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Länder ist.

Während man in ihrem Hause nicht verraten wollte, mit welchen Ländern man in Verhandlungen stehe, sagte Gruhl, dass es immer noch Hoffnungen gebe, dass Pakistan „einen beträchtlichen Teil“ des insgesamt in Deutschland noch vorhandenen Impfstoffes abnehme. Allerdings werde es mit jedem weiteren Tag nicht wahrscheinlicher, tatsächlich Impfstoff loszuwerden. Sollte es gelingen, würde jedes Bundesland gemäß seines Anteils am Verkaufserlös beteiligt. FEZ