: Kirche registriert zunehmende Ängste
Kirchliche Beratungsstelle registriert steigende Nachfrage, muss jedoch 15 Prozent der Mittel einsparen
Immer mehr Menschen suchen wegen zunehmender Ängste Hilfe bei der Familien- und Lebensberatung der Bremischen Evangelischen Kirche. In den Gesprächen zeige sich eine steigende existenzielle soziale Verunsicherung, sagte Leiterin Gudrun Steenken am Montag. 40 Jahre nach Gründung nehmen in der Arbeit der Beratungsstelle Paarkrisen und Probleme mit der Sexualität den größten Raum ein.
Im vergangenen Jahr suchten mehr als 1.800 Frauen und Männer Rat in der kirchlichen Lebensberatung. Darunter waren nach Angaben von Steenken in steigendem Maße auch Eltern mit Erziehungsproblemen, die mit dem Verhalten ihrer Kinder nicht mehr klarkommen. Die meisten Klienten waren jedoch Frauen in einem Schwangerschaftskonflikt. Die Wartezeit zwischen erster telefonischer Kontaktaufnahme und einem Erstgespräch beträgt größtenteils zwischen zwei und vier Wochen. 2005 kamen die meisten der zumeist 30 bis 50 Jahre alten Klienten aus Bremen, etwa ein Fünftel stammt aus dem Umland.
Der Etat der Beratungsstelle soll in den kommenden Jahren um 15 Prozent gekürzt werden. Mittlerweile werde von den Klienten eine Kostenbeteiligung erhoben, sagte Steenken. epd