: SLUM-DEBATTE
Die Äußerung von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) zu Slums in Berlin ist auf scharfe Kritik gestoßen. Politiker wiesen gestern seine Einschätzung als falsch und überzogen zurück, Teile Neuköllns seien zum Slum verkommen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte: „Die Äußerung ist so unbedacht wie falsch.“ Niemand bestreite die Probleme in Neukölln. „Die Stigmatisierung dieses Stadtteils als Slum ist aber schlicht verantwortungslos.“ Bildungssenator Klaus Böger (SPD) sagte, es gebe keine Slums oder „No-go-Areas“. Er räumte ein: „Es ist wahr, dass wir Verbesserungen in Neukölln erzielen müssen.“ Unterstützung bekam Schäuble dagegen vom CDU-Spitzenkandidaten Friedbert Pflüger. Er halte den Begriff Slum zwar „für falsch und übertrieben“, sagte er. Schäuble habe aber „den Finger in die Wunde gelegt, dass Teile Berlins sozial kippen“. dpa