Kampf um den Deich

85.000 Grundstücksbesitzer rechts der Weser wählen Deichamt. Verlieren Ökos nach 20 Jahren die Mehrheit?

So richtig gestritten haben sie sich kaum mehr, die letzten Jahre. Entscheidungen, berichtet Deichhauptmann Michael Schirmer, seien meist einstimmig gefallen. Dennoch ist die so genannte Friedenswahl – ohne Gegenkandidaten – die Ausnahme in den 31 Wahlbezirken des Deichverbands Rechts der Weser. Auf den Stimmzetteln, die den 85.000 GrundstücksbesitzerInnen der rechten Bremer Stadthälfte dieser Tage ins Haus flattern, stellen sich meist zwei KandidatInnen zur Wahl: von der „Bürgergruppe Deichsicherheit“ und der „Bremer Deichschutzliste“. Letztere haben ökologisch orientierte BremerInnen um den Hollerland-Kämpfer Gerold Janssen vor 20 Jahren gegründet, um eine ökologischere Deichpolitik durchzusetzen.

2001 endete die Wahl in einem Patt. Bei der Ernennung von Deichhauptmann und Vorstand, einigte man sich gütlich: Die Naturschützer stellten den Deichhauptmann und einen Vorsitzenden, die „Bürgergruppe“ drei. Seinen Sitz im Parlament hat Schirmer – in seinem Wahlkreis ohne Gegenkandidaten – schon sicher. Ob es für ihn zum Deichhauptmann reicht, ist offen. sim