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Archiv-Artikel

VW-Konflikt 7-Tage-Woche für Manager

Seit Monaten kündigen die VW-Oberen „schmerzhafte Veränderungen“ an. Damit haben sie nicht nur die Belegschaft verunsichert, sondern die Zahl der Negativ-Schlagzeilen über Volkswagen hochgetrieben. Mit der Ankündigung, zur Fünf-Tage-Woche ohne Lohnausgleich zurückzukehren, riskiert Markenchef Bernhard nun erneut nur eins: Dass er läuft, läuft und weiter läuft, der öffentlich ausgetragene Konflikt um einen der größten Arbeitgeber Deutschlands.

Kommentarvon KAI SCHÖNEBERG

Die IG Metall, die andernorts für fünf Prozent mehr Lohn auf die Straße geht, dürfte derzeit kaum eine faktische Lohnkürzung von gut 500 Euro monatlich hinnehmen. Es ist bizarr, dass im Wolfsburger Stammwerk die Bänder nur an vier Tagen pro Woche laufen. Da aber die Lohnkosten nur 17 Prozent der Gesamtkosten bei VW ausmachen und die Werke ohnehin nicht ausgelastet sind, liegt hier nicht das Hauptproblem. VW schaden zu viele Edelkarossen, zu viele Plattformen und zu viel Hightech, den der Kunde nicht goutiert – und der am Ende nicht mal funktioniert.

Wenn in Wolfsburg eine Tagesproduktion mangelhafter VW-Fahrzeuge auf dem Parkplatz vor sich hinmodert, liegt das nicht an den Malochern, die nur vier Tage arbeiten. Sondern an ihren Managern. Die arbeiten offenbar nicht lange genug, um die Probleme in den Griff zu kriegen.

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