: strange paradise
Thomas Wrede fotografiert echte Landschaften mit echten Objekten so, dass sie wie Spielzeug aussehen: einen Panzer auf herbstlichem Feld („Panzer“, 2003), ein Flugzeug auf der Landebahn („Flugzeug“, 2003), ein Containerschiff auf offener See („Schiff“, 2001); jeweils driften Teile der Bildfläche ins Unscharfe. Er fotografiert Bäume und Sträucher, wie wir sie von Modelleisenbahnen kennen, indem er sie hinter Plastikfolie gruppiert. Und er fotografiert die Nordseeküste – wie auf unserer Abbildung „Im Wasser“ aus dem Jahr 2004 –, indem er die Weite von Strand, Meer und Horizont durch Überbelichtungen zusätzlich steigert. Damit schafft der in Münster lebende, 1963 geborene Fotokünstler irreale Welten, die das Verhältnis von klein und groß, von echt und fake zum Flirren bringen. Zu verfolgen ist dies in dem schönen Band „Strange Pradise – Ein Fotobuch von Thomas Wrede“ (hrsg. v. Rainer Danne, Bielefeld, Kerber Verlag, 120 Seiten mit 76 farb. Abbildungen, 38 €).