piwik no script img

Archiv-Artikel

Halleluja!

ERLÖSUNG Der FC St. Pauli hat den Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga geschafft. Nun lobt und preist die St. Pauli-Gemeinde den Verein, ihren Herrn. Denn der FC St. Pauli ist für Hamburg das, was der Papst für Rom ist. Übertrieben? Kommet und sehet selbst

Von KLI

Am Sonntagabend gewann der FC St. Pauli auswärts gegen Greuther Fürth mit 4 : 1. Damit ist dem Kiez-Klub der Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga nicht mehr zu nehmen. Es ist der fünfte Aufstieg in die erste Liga in der Vereinsgeschichte. Zuletzt spielte der FC St. Pauli in der Saison 2001 / 2002 erstklassig und wurde seinerzeit nach dem Abstieg bis in die Regionalliga durchgereicht.

Über 10.000 Fans des FC St. Pauli feierten in der Nacht von Sonntag auf Montag spontan in Hamburg. Am Montagmorgen empfingen die Fans die Spieler am Hamburger Flughafen. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten wird für kommenden Sonntag erwartet, wenn der FC St. Pauli das letzte Heimspiel der Saison gegen Paderborn hinter sich hat.

Die Zeitungen schreiben von Heldenverehrung, aber es handelt sich nicht um Helden, sondern um Heilige. Ein Blick ins Fotoarchiv zeigt: Der FC St. Pauli ist für Hamburg das, was der Papst für Rom ist. Übertrieben? Kommet und sehet selbst. KLI

Foto-Text:

Fotos oben: Sonntag, 2. Mai 2010: Ein Fan des FC St. Pauli küsst den heimischen Boden durch den Schal des Herrn hindurch. Sonntag, 31. Oktober 1982: Papst Johannes Paul II. küsst bei Ankunft den Boden von Madrid. Er kommt ohne einen Schal aus.Fotos Mitte: Anlässlich der Heiligen Kommunion kümmert sich ein Geistlicher um einen Jungen. Anlässlich eines Heimspiels kümmert sich der Trainer um einen Jungen. Fotos unten links: Fronleichnam in Mainz – die Monstranz wird aus dem Dom getragen. Tag des Aufstiegs in Hamburg – das Emblem des Vereins wird kommt mit aufs Foto. Fotos unten: Gustav Gründgens als der Deutschen populärster Teufel sucht den hoffnungsvollen Juristen und Forscher Johannes Faustus auf seine Seite zu ziehen. Der unter Pauli-Anhängern kaum populäre Präsident eines benachbarten Bundesligisten sucht den hoffnungsvollen Juristen und Politiker Ole von Beust zu beeindrucken. Fotos unten rechts: Hooligans des FC Hansa Rostock bemühen sich um Aufmerksamkeit im Stadion am Millerntor. Kardinäle der heiligen katholischen Kirche bemühen sich um Aufmerksamkeit in der Kapelle am Petersdom. Fotos: Stefan Malzkorn, Imago, ap, dpa (5)