: Mathe wird auch für Grundschullehrer Pflicht
BILDUNG Senat beschließt Gesetzentwurf für die neue Lehrerausbildung ab dem Winter 2014/15
Grundschullehrer sollen ab dem Wintersemster 2014/15 genauso viel Zeit wie Oberschullehrer in Studium und Referendariat, also der Praxisausbildung an der Schule, verbringen. Zudem gibt es keinen spezialisierten Ausbildungsgang für Sonderschul- oder Gymnasiallehrer mehr. Das sind Kernpunkte der neuen Lehrerausbildung in Berlin, zu der der rot-schwarze Senat am Dienstag einen Gesetzentwurf beschloss. Über den entscheidet nun das Parlament.
Bislang brauchten Grundschullehrer zum Abschluss ein dreijähriges Bachelor-Studium und ein Jahr in einem Master-Programm. Künftig dauert auch bei ihnen das Master-Studium zwei Jahre. Länger wird für sie auch das Referendariat mit 18 statt 12 Monaten. Deutsch und Mathematik sollen für alle künftigen Grundschullehrer Pflicht sein. Mit Blick auf den jüngsten Bundesländervergleich in Mathematik sagte Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD): „Da sind wir auf dem vorletzten Platz, und da ist es wichtig, dass die Kinder von Anfang an richtig ausgebildet werden.“ Die Industrie- und Handelskammer begrüßte das: „Ausbildungsbetriebe bemängeln gerade hier fehlende Kompetenzen ihrer Azubis.“
Die CDU hatte auf getrennte Ausbildungen für Gymnasium und Integrierte Sekundarschule gepocht, die SPD das abgelehnt. „Wir hatten eine intensive Diskussion dazu“, sagte Scheeres. Als Kompromiss gibt es im Masterstudium eine Spezialisierung auf eine Schulform, aber denselben Abschluss und die Möglichkeit, an beiden Schulformen zu unterrichten. STEFAN ALBERTI