Schnell-Richter für WM-Rowdys

Jetzt will auch die Justiz für die Weltmeisterschaft aufrüsten: Vorbestrafte Fußball-Hooligans sollen vor dem WM-Spektakel nicht nur zu einem Gentest gezwungen werden. Wenn es tatsächlich zur Randale kommt, wird auch schneller abgeurteilt. Die Justiz in Niedersachsen sei „zur Fußballweltmeisterschaft gut gerüstet“, stellte Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) gestern fest. Man habe rund um den WM-Standort Hannover personell aufgestockt, „um im Bedarfsfall sofort am Ball“ zu sein. Das Amtsgericht wird in den WM-Wochen um zwei Richter und vier weitere Bedienstete aus der Celler Region verstärkt. Die Haftrichterabteilung wird aufgestockt, der richterliche Bereitschaftsdienst ausgeweitet. 12 beschleunigte Verfahren können so täglich zusätzlich bearbeitet werden. Drei Staatsanwälte werden speziell so genannte „Fußballsachen“ bearbeiten. Dazu gehören nicht nur Stadion-Prügeleien, sondern auch die Verfolgung von öffentlichkeitsgeilen „Flitzern“. Zwei weitere Strafverfolger stehen für beschleunigte Verfahren zur Verfügung. Die Justiz arbeite eng mit der Polizeidirektion Hannover zusammen, wo „im Bedarfsfall Räumlichkeiten für die Justizvertreter bereitstehen, um bei umfangreichen Verhaftungen schnell reagieren zu können“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Natürlich hoffe die „sportbegeisterte“ Justizministerin, dass „die aufgestellten Reserven nicht zum Einsatz kommen müssen“. ksc